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Berufliche Oberschule Kempten, Kotterner Str. 41, 87435 Kempten, 0831-25385-410

Geschichte, Politik und Gesellschaft

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Hintergrundbild von Jana Zinnecker

Die Fachschaft Geschichte, Politik und Gesellschaft stellt sich vor

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ —  Helmut Kohl

Schüler zu mündigen Menschen zu erziehen, die Lust dazu haben, aktiv an der aktuellen Politik teilzunehmen und durch ihr Wissen aus Gegenwart und Vergangenheit dazu fähig sind, ihre eigene Meinung zu formulieren – das ist das Ziel unserer Fachschaft.

Daher liegt es uns besonders am Herzen, während des Schuljahres immer wieder Referenten einzuladen und Projekte bzw. Exkursionen durchzuführen, um Geschichte und Politik lebendig zu gestalten. 

Beispiele für Vorträge, Projekte und Exkursionen aus dem vergangenen und laufenden Schuljahr:

Allgäu.rechtsaußen

Was machen Nazis hier?!

Du willst wissen, was Neonazis und andere extrem Rechte im Allgäu so tun? Wie weit ihre Aktionen und Netzwerke reichen? Welche Bedeutung das bundesweit hat? Oder gar international? Oder ganz detailliert, speziell für deine Stadt, deinen Ort oder den Landkreis? Und wie gefährlich das alles wirklich ist?
Allgäu ⇏ rechtsaußen - Was machen Nazis hier?! (allgaeu-rechtsaussen.de)

In der Vergangenheit besuchte uns der Investigativjournalist Sebastian Lipp, um uns seine umfangreichen Recherchen über die rechtsradikalen Umtriebe im Allgäu vorzustellen. Bei den Vorträgen von „Allgäu.rechtsaußen“ erhalten die Zuhörer exklusive Einblicke, denn die Journalisten plaudern aus dem Nähkästchen über ihre Arbeit und die permanenten Bedrohungen und Beleidigungen, denen sie ausgesetzt sind.

Workshops zum Thema Rassismus, Vorurteile und Diskriminierung

Im Rahmen einer Team-Teaching Unterrichtseinheit in PuG und ERS haben die SchülerInnen der Klasse F12Wa und der Integrationsvorklasse sich in gemischten Kleingruppen mit verschiedenen Gesellschaftsformen beschäftigt. Mit großem Engagement und Diskussionseifer stellten sie sich in Gruppen der Aufgabe, den „idealen“ Staat zu schaffen. Die z.T. unterschiedliche kulturelle Herkunft der SchülerInnen machte diese Zusammenarbeit besonders interessant. In den Gruppen sollten sich die Schüler zunächst auf eine Staatsform einigen, in welcher sie leben wollen und welche ihrer Meinung nach ein friedliches Zusammenleben ermöglicht. Auch die Frage, welche Werte und Verfassungsprinzipien (gute Gesundheitsversorgung, Sicherheit, Umweltschutz, Geschlechtergerechtigkeit, Religionsfreiheit u.a.) ihnen besonders wichtig sind, wurde diskutiert. Am Ende der Unterrichtseinheit wurden die einzelnen Staaten vorgestellt und über die Ergebnisse diskutiert. Am Ende der Stunde waren sich alle einig, dass die gemeinsame Unterrichtszeit viel zu kurz war, es aber allen großen Spaß gemacht hat. 

Stolpersteine Kempten

Seit 2010 gibt es sogenannte „Stolpersteine“ in Kempten. Das sind Betonsteine mit einer gravierten Messingplatte. Die Steine werden auf dem Bürgersteig verlegt, vor der vermutlich letzten selbst gewählten Wohnstätte eines NS-Opfers. Graviert werden Name, Lebensdaten und der Zeitpunkt der Deportation und Ermordung.

Der damalige OB Dr. Ulrich Netzer (CSU) übernahm 2010 die Schirmherrschaft für das Setzen der Stolpersteine in Kempten (Liste der Stolpersteine in Kempten (Allgäu) – Wikipedia). Seiner Aussage, dass wir „nicht nachlassen [dürfen], psychische und physische Gewalt anzuprangern“, dass „schweigen, wegschauen, weghören“ keine Option sind, stimmen wir ganzen Herzens zu. Aus diesem Grund ist eine Exkursion zu den Stolpersteinen ein fester Bestandteil in vielen Klassen. 

Gedenkstättenbesuch

Ein Schülerbericht zur Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Dachau.

Ein Tag. Ein Satz. Tausend Geschichten: „Arbeit macht frei“.

Die beiden Vorklassen der FOS besuchten gemeinsam die Gedenkstätte des ehemaligen Arbeitslagers in Dachau, in dem Hunderttausende gefangen gehalten wurden und Zehntausende gestorben sind. Dachau, ein Modelllager für die folgenden Konzentrationslager in Deutschland. Genutzt unter anderem für die Propaganda der Nationalsozialisten. Das sonnige Wetter am 27.07. hat nicht zur traurigen Stimmung, die dort vertreten war, gepasst. 

Zuerst hatten wir eine Führung, in der uns vom Alltag der Häftlinge berichtet wurde. Auch von den Strafen, den Arbeitsbedingungen und der Angst haben wir erfahren. Wir haben uns auch die wiederaufgebauten Häftlingsbaracken angesehen, leider jedoch nur durch die Fenster, da man aufgrund der Hygieneregeln die Baracken nicht betreten durfte. Man konnte aber dennoch erkennen, wie eng die Schlafplätze über die Jahre durch die zunehmende Häftlingszahl geworden sein müssen.  Danach haben wir uns eine Sicherheitsanlage angesehen, wo wir über den grausamen und unmenschlichen Umgang der Wärter mit den Insassen gesprochen haben. Das Letzte und auch Eindrücklichste der ganzen Führung war das Krematorium mit „Brausebad“ (der Gaskammer). Ob und in welchem Umfang die Gaskammer tatsächlich benutzt wurde ist unklar. Wir sind durch den Auskleideraum in die Gaskammer gegangen und von dort aus weiter zu den Verbrennungsöfen. Es war wie eine Maschinerie aufgebaut: Entkleiden, vergasen, die Leichen einsammeln und verbrennen. Man konnte diesen unwürdigen Umgang mit dem Tod hier richtig spüren. 

(Ida Willert, Carina Spöttle, Tamira Landerer aus der FVKSU und FVKTW)

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